• Zoom Standard
  • Zoomen Vergrößerte

Unfallprävention bei Senioren

Ältere Fahrer besonders gefährdet

Bei den tödlich Verunglückten auf deutschen Straßen handelt es sich besonders häufig um über 75-Jährige. Daher bestehe Handlungsbedarf in der Entwicklung von Präventionsprogrammen, meinen Orthopäden und Unfallchirurgen.

Entsprechend der demografischen Entwicklung werden in den nächsten zehn Jahren doppelt so viele Senioren als Auto- oder Fahrradfahrer am Straßenverkehr teilnehmen wie heute. Zugleich sind sie bei schweren Unfällen besonders gefährdet, da sich häufig Vorerkrankungen ungünstig auswirken. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) fordert daher, ein Test- und Präventionsprogramm speziell für ältere Verkehrsteilnehmer zu entwickeln.

Anderer Präventionsansatz als bei jungen Fahrern nötig

Während sich bisherige Programme vor allem an Jugendliche richteten, sei bei älteren Fahrern ein anderer Ansatz notwendig. „Senioren fallen im Gegensatz zu jungen Verkehrsteilnehmern nur selten durch Unfallursachen wie überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol am Steuer auf“, erklärt Dr. Christopher Spering, Leiter der DGOU-Sektion Prävention. Ein erhöhtes Unfallrisiko ergebe sich bei ihnen vielmehr durch das Nachlassen von Reaktionsfähigkeit, Seh- und Hörvermögen sowie Beweglichkeit.

Mehr Forschung für komplexere Testverfahren nötig

Weder bisherige noch diskutierte Fahreignungsprüfungen reichen Spering zufolge aus, da sie der körperlichen und psychischen Komplexität vieler Fahrsituationen nicht gerecht würden und zudem Fahrrad- und E-Bike-Fahrer nicht berücksichtigten – diese machten aber einen großen Anteil der Verletzten aus. „Ein geeignetes Testverfahren muss noch gefunden werden. Dazu ist aber schlichtweg mehr Forschung nötig“, ergänzt der Experte. Prinzipiell bestehe das Ziel möglicher Programme darin, dass der Betroffene bei mangelnder Fahreignung selbst zur Einsicht komme, Auto oder Fahrrad besser stehen zu lassen.

Quelle: DGOU


04.08.2017 | Von: Leonard Olberts; Bildrechte: Monkey Business Images/Shutterstock


Weitere interessante Artikel

Verschlechterte Motorik bei Senioren

Die Fähigkeit, motorische Handlungen zu planen, sinkt im hohen Alter rapide. Damit Senioren in ihrem Alltag nicht zu stark eingeschränkt sind,...

Fit im hohen Alter

Auch im fortgeschrittenen Alter lohnt es sich, etwas für die Gesundheit tun. Das Bundeszentrum für gesundheitliche Aufklärung hat nun ein Programm zur...

App für barrierefreie Mobilität

Sind Senioren oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu Fuß unterwegs, stoßen sie immer wieder auf Hindernisse, etwa steile Treppen oder...

Wandern für Körper und Geist

Wandern ist Trend: Fast jeder Zweite begibt sich hierzulande regelmäßig in die „Wildnis“. Gerade für ältere Menschen ist Wandern die perfekte...

So fahren Betagte sicher Auto

Regen, Nebel, Dunkelheit – der Winter birgt auf den Straßen vor allem für Senioren einige Herausforderungen. Wie Betagte ihre Fahrtüchtigkeit selbst...

Kreativ aktiv – Training im Alltag

Innovativ, wirkungsvoll und lebensnah: Das AlltagsTrainingsProgramm (ATP) regt Menschen ab 60 Jahren zu mehr Bewegung an. Wie Training im Alltag...

ApothekenApp

ApothekenApp

Apotheke für unterwegs. Mit der ApothekenApp haben Sie "Ihre" Apotheke immer dabei! Einfach die kostenlose Apotheken­­App fürs iPhone® oder für Android™ herunterladen.

Apple App Store IconGoogle Play Store Icon