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Mit Rheuma in den Urlaub

Kleine Reisefibel

Reisen wirkt manchmal wie Medizin. Zum Beispiel bei Patienten mit Rheuma, die in den Herbstmonaten vor dem nasskalten mitteleuropäische Klima fliehen. Mit den richtigen  Vorkehrungsmaßnahmen ist es ihnen möglich, den Urlaub „unbeschränkt“ zu genießen.

Wohin darf die Reise gehen?

Zu den wichtigsten Reisevorbereitungen gehört für Rheumapatienten ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt", betont Jens Krug, Selbsthilfebeauftragter der Barmer GEK. Der Doktor stellt die Reisetauglichkeit fest, informiert zu nötigen Impfungen, gibt Tipps zur Medikamenteneinnahme bei Zeitumstellung und stellt eine Mitnahmebescheinigung für die nötigen Medikamente aus.

Reiseimpfungen und Rheuma

Bestimmte Rheumamedikamente erhöhen die Infektanfälligkeit. Daher haben Schutzimpfungen bei Rheumatikern einen besonders hohen Stellenwert. Allerdings vertragen sich nicht alle Impfstoffe mit den Medikamenten. Unproblematisch sind Totimpfstoffe zum Beispiel gegen Hepatitis. Schwieriger gestaltet es sich bei der Gelbfieberimpfung und anderen Lebendimpfstoffen. Sie entwickeln Wechselwirkungen mit Kortison, Methotrexat und Biologika.

Vergünstigungen nutzen

Generell verschafft der Schwerbehindertenausweis Vergünstigungen bei der Gepäckbeförderung. Für Besitzer eines Schwerbehindertenauseises mit dem Merkzeichen „B“ ist zusätzlich die Sitzplatzreservierung umsonst und ihre Begleitperson reist in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie auf innerdeutschen Flügen kostenfrei. Gegen Vorlage eines Schwerbehindertenausweises mit dem Zusatz „G“ ist die Beförderung von orthopädischen Hilfsmitteln gratis. Ab einem Behinderungsgrad von 70 Prozent kostet die Bahncard 50 nur noch die Hälfte. Für eine kostengünstige ärztliche Behandlung vor Ort sorgt eine Reiseversicherung.

Barrierefrei in den Urlaub

Barrierefreies Reisen versprechen das Handycapped-Ticket für Flugreisende und der Mobilitätsservice der Bahn. Für die nötige Bewegungsfreiheit unterwegs sorgen Sitzplätze am Gang und regelmäßige Rastpausen. Wer Schwierigkeiten am Zoll vermeiden möchte, verschafft sich eine Mitnahmegenehmigung für Arzneimittel. Besitzer einer Endoprothese benötigen an der Flugkontrolle einen Endoprothesepass. Damit Sie Ihr Feriendomizil „unbeschränkt“ genießen können, informieren Sie sich im Vorfeld, ob Hotel und Zimmer barrierefrei zugänglich sind und wie Bett und Matratze beschaffen sind. Gegen die Sprachbarriere vor Ort helfen ein Wörterbuch und gute Vorbereitung. Notieren Sie sich zum Beispiel für einen eventuellen Arztbesuch, wie Ihre Krankheit in der Landessprache heißt.

All diese und weitere Informationen finden Sie im Faltblatt der Deutschen Rheuma-Liga.


27.08.2015 | Von: Susanne Schmid/ BARMER GEK/ Deutsche Rheuma-Liga; Bildrechte: wavebreakmedia/ Shutterstock


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