Diabetes und Bluthochdruck
Leben mit doppeltem Risiko
Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes haben eine Gemeinsamkeit: Sie schädigen die Blutgefäße. Dies begünstigt Schlaganfall und Herzinfarkte. Ein gesunder Lebensstil und Medikamente senken das Risiko.
80 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ 1 leiden unter Bluthochdruck. Bei Diabetes Typ 2 sind es 40 Prozent. Eine solche Doppelbelastung birgt ein hohes Risiko: Sowohl Diabetes als auch Bluthochdruck beeinträchtigen langfristig die Schlagadern von Herz und Gehirn. In den geschädigten Blutgefäßen setzen sich bevorzugt arteriosklerotische Ablagerungen ab, was wiederum zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führt. Experten gehen davon aus, dass Diabetiker ein zehnfach erhöhtes Schlaganfallrisiko haben.
Angestrebt sind Blutdruckwerte von 135/85 Millimeter Quecksilbersäule (mmHG)
Dr. Bertil Oser ist niedergelassener Diabetologe und Hypertensiologe in Bernkastel-Kues. Er legt Wert darauf, den Bluthochdruck bei Diabetikern so früh wie möglich zu behandeln, selbst wenn dieser zunächst keine spürbaren Einschränkungen mit sich bringt. „Es hat sich als positiv erwiesen, wenn Menschen mit Diabetes ihren Blutdruck auf strenge Normwerte von 135/85 mmHg einstellen“, betont der Experte. „Sie profitieren dann sogar mehr davon, als Menschen mit Bluthochdruck ohne Diabetes.“
Eine gesunde Lebensweise senkt das Risiko
Bei Bluthochdruck und Diabetes steht ein gesunder Lebensstil an erster Stelle. Im Vorteil ist, wer sich viel bewegt und sein Körpergewicht reduziert. Auch der Verzicht auf Tabak und Alkohol wirkt sich positiv auf die Blutdruckwerte aus. In puncto Ernährung rät Dr. Oser „Das Essen sollte fettreduziert sein, dafür aber viel frisches Gemüse, Salate und einmal die Woche Fisch enthalten". Der tägliche Salzkonsum darf 6 Gramm nicht übersteigen.
Medikamente gegen Bluthochdruck
Bei Bedarf kommen zusätzlich Medikamente zum Einsatz. Zur Wahl stehen Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretika und AT1-Antagonisten. „Studien zeigen, dass eine optimale Behandlung des Hochdrucks bei Menschen mit Diabetes noch wichtiger ist als bei Nichtdiabetikern. Interessanterweise sind sehr wahrscheinlich ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten bei ihnen sogar wirksamer als bei Menschen ohne Diabetes", berichtet Dr. Oser.