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Gesetzliche Früherkennungsuntersuchungen

Vorsorge heißt, dafür zu sorgen, dass Krankheiten erst gar nicht entstehen. Somit sind an der Vorsorge nicht nur Ärzte beteiligt. Und wenn wir zur ärztlichen Vorsorge gehen, handelt es sich dabei streng genommen eher um Früherkennung: Falls bereits eine Krankheit entstanden ist, soll diese möglichst rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Die Mammografie z. B. kann Krebsfälle im Frühstadium aufspüren, vorbeugen (also ihr Entstehen verhindern) kann sie nicht. In der Tat haben nur wenige der Vorsorgeuntersuchungen vorbeugenden, d. h. Krankheiten verhindernden, Charakter – solche Ausnahmen sind zum Beispiel Blutdruck- und Cholesterinmessungen.

Welche Vorsorgeuntersuchungen vom Kassenarzt als gesetzliche Untersuchungen kostenfrei angeboten werden können, bestimmt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), dem Vertreter der Ärzte, der Krankenkassen und seit 2004 auch der Patienten- und Selbsthilfeverbände angehören. Er beurteilt regelmäßig, welche Früherkennungsverfahren medizinisch notwendig und wirtschaftlich sind.

Von den deutschen gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Früherkennungsuntersuchungen für Erwachsene, angeordnet nach dem Alter bei der ersten Inanspruchnahme. Für diese Früherkennungsuntersuchungen ist keine Praxisgebühr zu zahlen (Stand 2008).


Von den deutschen gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Früherkennungsuntersuchungen für Neugeborene und Kinder. In mehreren Bundesländern, z. B. Bayern und Hessen, ist die Teilnahme Pflicht. Während die U7a seit Mitte 2008 generell Kassenleistung in Deutschland ist, übernehmen manche Kassen zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt (z. B. die U10 für 7- bis 8-Jährige und die U11 für 9- bis 10-Jährige). Nicht gesetzlich geregelt, aber gängige Praxis ist die gynäkologische Erstsprechstunde mit jungen Frauen zur Besprechung aller Fragen, von den Menstruationsbeschwerden bis hin zur Verhütung. Diese Fragen lassen sich mit dem Frauenarzt meist besser besprechen als mit dem Kinderarzt.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am 08.07.2020 um 11:53


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